Fragen zum ZdK

Welche Rolle spielt der einfache katholische Laie bei der angeblichen Laienorganisation ZdK? Man kann sich des Verdachts nicht erwehren, daß es sich um eine Politiker- und Prominenten-Organisation handelt, die allzu sehr mit der weltlichen Macht verstrickt ist. Politiker, die zugleich Funktionäre beim ZdK sind, wollen ihre politischen Beschlüsse, die sie selbst als Unrecht empfinden, kirchlich sanktioniert wissen. Der einfache Laie wird nicht gehört, wird nicht ernst genommen, nicht gefragt, seine Einwände werden nicht beachtet, seine Briefe nicht beantwortet! Er weiß nicht einmal woraus sich dieses Gremium zusammensetzt, wie es gewählt wird, welche Arbeit es leistet, wofür es existiert, wer es finanziert, wer es kontrolliert usw., denn außer vom Katholikentag und öffentlichen Äußerungen, die oft nicht im Sinne der Kirche sind, weiß man nichts über diese Organisation.

Obwohl der katholische Christ niemals willentlich dem ZdK beigetreten ist, wird er, ob von ihm gewollt oder nicht, öffentlich von ihm vertreten. Er ist dem Tun dieser Organisation wehrlos ausgeliefert, da er (wie bei Sekten) nicht einmal die Möglichkeit eines Austritts hat. Dieses Gremium agiert in seinem Namen als Katholik/in. Mit welchem Recht tut es das? Ist der getaufte Katholik automatisch auch Mitglied bei der Laienorganisation? Wie sonst könnte er es, wenn auch nur indirekt über den Pfarrgemeinderat, kath. Frauenbund usw. (die weitaus überwiegende Zahl, wie wir vielen Gesprächen entnehmen konnten, ohne es zu wissen), wählen? 
Eine Organisation, die mehr Demokratie fordert, sollte zuerst darauf achten, daß sie selbst demokratisch organisiert ist und handelt und nicht wie es das ZdK bei der Gründung des kirchenrechtlich illegalen Vereins donum vitae höchst undemokratisch getan hat, die Vollversammlung vor vollendete Tatsaschen stellt! Vor einem so weitgehenden Schritt wäre doch eine Urbefragung aller katholischen Laien angemessen, ja notwendig gewesen. Es darf doch nicht sein, daß das Präsidium des ZdKs, die Glieder der Kirche für partei- und machtpolitische Zwecke benutzt und mißbraucht. Deshalb muß den Katholiken, die mit diesem Gremium nichts zu tun haben wollen, eine Möglichkeit der Distanzierung geboten werden.
Wir schlagen vor, daß das ZdK neu auf demokratischer Basis strukturiert wird, dem die Mitglieder ausdrücklich mittels einer Beitrittserklärung beitreten und, wenn sie es wollen, sich auch jederzeit mittels einer Austrittserklärung zurückziehen können. Da es dann nicht mehr das Zentralkomitee der (aller) deutschen Katholiken ist, muß es sich umbenennen. Auch die Finanzierung muß neu geregelt werden - wir schlagen Mitgliedesbeiträge vor -, denn es ist nicht einzusehen, daß die katholischen Laien, über die Kirchensteuer, eine Organisation finanzieren, die sich gegen ihren Willen kirchenwidrig und destruktiv verhält. 
Die Bischöfe sollten dem ZdK die Anerkennung im Sinne des Konzilsdekrets über das Apostolat der Laien (Nr.26) zur Koordinierung der Kräfte des Laienapostolats entziehen und, zumindest solange es sich destruktiv verhält, die Gelder streichen. Sie und das Präsidium des ZdKs sollten die notwendigen Schritte gegen eine aufgezwungene Bindung (Mitgliedschaft) an diese Laienorganisation, bei der apostolisches Verhalten nicht zu erkennen ist, einleiten. 
So werden bei den Katholikentagen und sonstigen öffentlichen Äußerungen, meist mit Verleumdungen gegen den Papst, nur die altbekannten Themen, wie Aufhebung des Zölibats, Frauenpriesterschaft, trotz Scheidung und Wiederverheiratung Sakramentenempfang usw. aufgewärmt. Dazu ist nur zu sagen, es gibt die protestantische Kirche, ohne Hierarchie, ohne Zentrum (in sich in mehrere Kirchen gespalten) bereits, in der Priester heiraten, Frauen Priester werden, wiederverheiratete Geschiedene am gemeinsamen Mahl teilnehmen dürfen und jedem steht es frei zu konvertieren. Bevor also wieder lautstarke Proteste erhoben werden, sollten diese Marktschreier in sich gehen, in Ruhe eine Konversion erwägen, wenn sie glauben, daß obiges für ihr Heil notwendig ist, aber nicht versuchen aus der katholischen Kirche eine evangelische zu machen. Wie gesagt, die gibt es bereits! Hat nicht die evangelische Kirche die gleichen Probleme wie z.B. Priestermangel*,  leere Gotteshäuser, mangelnde Teilnahme an Gottesdiensten und Kirchenaustritte? Bloß sind evangelische Christen und Amtsinhaber ehrlich genug dies, ohne fadenscheinige Begründungen, auf ihre eigenen Schultern zu nehmen, vielleicht auf ihren Unglauben zurückzuführen und nicht anderen in die Schuhe zu schieben.Trotz der vielen Zugeständnisse der evangelischen Kirche an die moderne Gesellschaft hat wie auch bei der katholischen Kirche die Anerkennung nicht zugenommen, ist ihr Ansehen nicht gestiegen, der Glaube nicht stärker, sind die Kirchen nicht voller geworden. Das Gegenteil ist der Fall! 

*Lt. Bundes- und Landesvorsitzenden des Pfarrerinnen- und Pfarrervereins Klaus Weber zeichnet sich ein Mangel evangelischer Pfarrer ab, DA 14.12.2000
 

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Last update: 25. Juli 2001 18:22