Abtreibung - ein "verabscheuungswürdiges Verbrechen"  

Zum 15. Mal wurde in diesem Jahr eine Lichterprozession von St. Emmeram nach Niedermünster bzw. zur Alten Kapelle durchgeführt. Diese Lichterprozession sollte vor allem auf eine Thematik hinweisen, die für unsere Gesellschaft und unser Volk von lebenswichtiger Bedeutung ist: das Lebensrecht der ungeborenen Kinder. Bei dieser Prozession hielt Weihbischof Vinzenz Guggenberger eine bedeutsame Predigt, die wir nachstehend dokumentieren.

"Dieses Thema (Lebensrecht der ungeborenen Kinder - Anm. d. Red.) ist deshalb so aktuell, weil es in Deutschland jährlich über 130.000 Abtreibungen gibt und weil die Auseinandersetzung mit dieser bitteren Realität für die Gesundung unserer Gesellschaft absolut notwendig ist.

Als erstes möchte ich deshalb sagen: Diese Lichterprozession ist ein Aufschrei über das schreckliche Unrecht,  das ungeborenen Kindern durch die Abtreibung angetan wird. Dieser Aufschrei will dazu dienen, daß die Erkrankung unserer Gesellschaft nicht verdrängt und damit unheilbar wird. Das Zweite Vatikanische Konzil spricht von einem "verabscheuungswürdigen Verbrechen"; das Kirchenrecht verhängt über die Verantwortlichen einer Abtreibung die Exkommunikation; auch das deutsche Strafrecht nennt Abtreibung ein Unrecht, das an sich strafbar ist.

Trotz dieser gesetzlichen Bestimmungen hat das Bewußtsein in der Bevölkerung abgenommen, daß Abtreibung ein Unrecht ist. Man hat sich an die hohe Zahl der Abtreibungen gewöhnt, spricht nicht von Tötung, sondern von Geburtenregelung, von einem Konflikt zwischen dem Lebensrecht der Mutter und des Kindes, und sogar von einem Anspruch auf Durchführung der Abtreibung. Dieses Bewußtsein, das sich gegen die Abtreibung nicht mehr wehrt, hat sich bereits wie ein Krebsgeschwür eingenistet. Deshalb ist es notwendig, darauf hinzuweisen, damit dieses Krebsgeschwür erkannt wird und geheilt werden kann.

Aus: Regensburger Bistumsblatt, Nr. 4, 23. Januar 2000

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Last update: 06. Februar 2001 14:14