Deutsche Katholiken überrunden Protestanten

Hannover (DT/idea). Der zahlenmäßige Unterschied zwischen evangelischer und katholischer Volkskirche wird größer. Ende 1999 gab es in Deutschland 26,848 Millionen Protestanten und 27,017 Millionen Katholiken. Innerhalb von zwei Jahren erhöhte sich die Differenz von 45.000 auf 169.000. Bis 1996 hatten die 24 evangelischen Landeskirchen mehr Mitglieder als die 27 katholischen Diözesen. 1950 zählte man rund 43 Millionen Protestanten und 25 Millionen Katholiken. Ursache für den insgesamt drastischen Rückgang ist neben einer allgemeinen Bevölkerungsabnahme die hohe Zahl der Kircheaustritte. Im Bereich der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) stieg diese Zahl 1999 erstmals seit vier Jahren wieder an. 191.972 Personen verließen die Kirche, 8.342 mehr als ein Jahr zuvor, meldet die Nachrichtenagentur ap. Die Evangelische Kirche in Deutschland, die die Angaben gegenüber idea nicht dementierte, will die offiziellen Zahlen noch vorlegen. Seit 1995 gingen die Austrittszahlen von 297.000 auf 182.730 (1998) zurück. Der "Rekord" war 1992 mit 361.000 Kirchenaustritten erreicht. Relativ konstant sind die jährlichen Eintrittszahlen. Sie schwanken zwischen 56.000 (1993) und 61.528 (1998). 1999 nahmen die evangelischen Landeskirchen 60.477 Menschen auf.

(Die Tagespost Nr. 75, 23. Juni 2001)

Daß man als Kirche mit dem Mittel der Anpassung an die Welt die Menschen nicht zu halten vermag, zeigen eindrucksvoll die Zahlen der Entwicklung der Evangelischen Kirche in Deutschland.
 

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Last update: 25. Juli 2001 18:22