Donum Vitae bietet Bischöfen Stirn

Verein will auch in Bayern Schwangerenkonfliktberatung übernehmen

München. (dpa/AP) Entgegen ersten ablehnenden Äußerungen von bayerischen Bischöfen bleibt die katholische Laien-Organisation Donum Vitae bei ihrem Angebot, die kirchliche Schwangerenkonfliktberatung in Bayern zu übernehmen. Das hat Hanna Stützle, die Vorsitzende des bayerischen Donum-Vitae- Landesverbandes, am Freitag bekräftigt.  

Zugleich nannte sie die kritischen Äußerungen des - Bamberger Erzbischofs Karl Braun und des Eichstätter Bischofs Walter Mixa bedauerlich, weil damit die Diskussion der bayerischen Oberhirten über Lösungsmöglichkeiten weiter erschwert werde. Braun und Mixa hätten offenbar Pflöcke einschlagen wollen, bevor die Vorschläge der eigens in München einberufenen kirchlichen Kommission für eine gemeinsame Linie der sieben katholischen Bistümer in Bayern vorlägen. „Ich kann mir den Verein Donum Vitae bei uns nicht vorstellen... hatte Mixa der Eichstätter Kirchenzeitung gesagt und vor einer Doppelmoral zwischen Amtskirche und Laien gewarnt. Auch Braun hatte erklärt, Donum Vitae sei keine Lösung im Sinne des Papstes.

Donum Vitae war als Antwort der Laien gegründet worden, nachdem der Papst den Verbleib der katholischen Kirche im staatlichen System der Schwangerenkonfliktberatung unterbunden hatte. Der Verein will die bisherige Beratung durch den Caritas-Verband und den Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) übernehmen und weiterhin die für eine straffreie Abtreibung nötigen Beratungsbestätigungen ausstellen, an denen der Vatikan Anstoß genommen hatte.

„Donum Vitae ist eine freie bürgerliche Vereinigung, der die Bischöfe keine Weisungen erteilen können", betonte Stützle. Theoretisch könne somit niemand Donum Vitae verbieten, auch in den Bistümern Eichstätt
und Bamberg tätig zu werden.

 

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Last update: 06. Februar 2001 14:14